Watt is’n ditte? – mag der Ur-Berliner sagen. Ja, was steckt hinter diesem Begriff, jenseits dieses Zaunes ganz im Südosten unseres Kiezes?

Begrenzt wird dieses weithin noch unbekannte Areal im Westen durch die kürzeste Straße unseres Kiezes, „An der Alten Flussbadeanstalt“, im Norden von der Rummelsburger Landstraße, im Südosten durch das Gelände der seit Jahrzehnten ungenutzten runden Betonungetüme – den Öltanks vom Kraftwerk Klingenberg. Auf seiner Südseite ist es landschaftlich reizvoll eingerahmt durch die offene Spree.

Seit 1927, der Eröffnung dieses größten Elektrizitäts-Kraftwerkes im Deutschen Reich und trotz Zerstörungen durch massive Bombardements wurde dieses gesamte Gelände 20 Jahre lang zum Baden genutzt. Das größte Freibad Berlins. Die Kühlung der riesigen Kraftwerksmaschinen brachte genügend an gewärmtem Wasser in diese Badelandschaft. Die bestand aus großen Kinder- und Familien- Flächen, zumeist aus märkischem Sand. Aus Plantsch- und Nichtschwimmerbecken, auch aus einer 100 m Wettbewerbsstrecke in der Spree. Hier im Wasser kündet heute noch der 4×4 Meter Betonsockel vom einstigen 10-Meter Sprungturm.

Was nur Wenige wissen: In einem Gebäude an der Straßenseite wurden in DDR-Tagen die Pakete aus dem Westen zu Tausenden angeliefert, im Gebäude untersucht, auch mittels Röntgentechnik. Viele dieser vom Klassenfeind kommenden Päckchen öffnete das Fachpersonal, untersuchte und verschloss sie wieder so, dass nichts mehr von diesem Eingriff zu bemerken war.

Einiges tut sich heute dort. Die heruntergekommenen Garagenanlagen vis-a-vis der Öltanks sind umgewandelt in schicke Loft-Anlagen. Genutzt durch Work-Life-Balance Unternehmen, unter anderem ein Studio für Lichtdesign und seit 2015 ein Motorrad-Tuningunternehmen.

Markant hervortretende Ziegelkanten im Bauhausstil: Das ehemalige „Bademeister-Haus“ an der Rummelsburger Allee ist aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und hergerichtet. Ebenso das massive Gebäude mitten auf diesem Gelände. Dieses wurde auf 4 und 5 Geschosse aufgestockt. Es wird voraussichtlich Büros und Start-Up Unternehmen beherbergen. Mit einem fantastischen Blick nach Süden über die Spree hinweg bis zur Jugendinsel.

Die neuen Eigentümer denken daran, auch das frühere Restaurant – direkt neben den Kühlwasser Auslauf – zu restaurieren und wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zu übergeben.

Für die desolaten übrigen Bereiche entlang dem neuen Zaun „An der Alten Flussbadeanstalt“  bestehen Vorplanungen. Hier dürfte wohl erst in zwei Jahren gebaut werden. Das „Kiezforum“ wird informieren.

Wir stehen als „Kiezforum“ im Kontakt mit den Entwicklern der Spreestudios. Diese haben zugesagt, bei Beendigung der groben Bauarbeiten zu öffnen und der gesamten Nachbarschaft detaillierte Einblicke zu geben. Interessenten mögen sich bereits vormerken lassen.